C(harles) F(erdinand) Ramuz ist einer der eigenwilligsten Autoren der literarischen Moderne, von unverkennbarem Ton – doch bis heute, außerhalb seiner Schweizer Heimat, rätselhaft noch viel zu unbekannt. Geboren 1878 in Lausanne, mit prägenden Pariser Jahren, 1904–1914, lebte er bis zu seinem Tod 1947 wieder in der Romandie. Von der regionalen Verankerung seiner meisten Werke in die Irre geleitet, wurde Ramuz, der einige Walliser Bergromane verfaßt hat, lange Zeit für einen Traditionalisten gehalten. Erst allmählich wurde die ungeheure Modernität und erzähltechnische Raffinesse seines Werks erkannt, die am Kino geschult zu sein scheint, an Photographie und avantgardistischer Kunst: »Ich schreibe, wie ich malen möchte«, sagte er über sich selbst. Sein Französisch – mit Ecken und Kanten, dabei von hoher Rhythmik und Musikalität – gilt unter Übersetzenden als eine der größten Herausforderungen, und Hanno Helblings Übersetzung als ein Glücksfall.