Mário de Sá-Carneiro (1890–1916) verband eine enge, fruchtbare Freundschaft mit Fernando Pessoa, der ihn als »besten Freund« und »geliebteste Seele« in Erinnerung behielt; gemeinsam gaben sie die zweite Nummer der wegweisenden Zeitschrift Orpheu (1915) heraus. In Paris, Hauptstadt seiner Inspiration, wo er seit 1912 Fuß zu fassen suchte, führte er ein Bohème-Leben: Seine Schaffenskraft wurde immer öfter von Depressionen gelähmt, die ihn in den Selbstmord trieben. Zu Lebzeiten veröffentlichte er das Theaterstück Amizade (Freundschaft), die Novellen Princípio (Beginn, 1912), die Lyriksammlung Dispersão (Auflösung), den Roman A confissão de Lúcio (Lúcios Geständnis, 1913) und schließlich Céu em fogo (1915).