Kristina Kallert, geboren 1962 in Weißenburg, studierte Germanistik und Ostslavistik in Regensburg und St. Petersburg, später Bohemistik an der Masaryk-Universität in Brno. Sie arbeitete kurzzeitig als Lektorin für Russisch (Universität Regensburg), fünf Jahre als DAAD-Lektorin in Brno und lebt inzwischen als freie Übersetzerin in Regensburg; außerdem ist sie Lektorin für Tschechisch.

Als Übersetzerin begann sie mit dem Slovenischen, mit Ivan Cankars Roman »Nina«; seitdem hat sie sich auf das Tschechische verlegt. Als Mitarbeiterin der »Tschechischen Bibliothek« galt ihr Interesse Autoren wie Josef Jungmann, Julius Zeyer, Jiří Karásek ze Lvovic, Miloš Marten und Božena Němcová. Im Herbst 2010 erscheint im Arco Verlag Jiří Langers »Die Neun Tore« (tsch. Original: »Devět bran«, 1937) in ihrer Übersetzung - erstmals vollständig auf Deutsch.

Daneben stehen zahlreiche kürzere Übersetzungen von Gegenwartsautoren wie Škvorecký, Havel, Jirous, Fischerová, Topol, Bajaja, Urban, Změškal, Komárek, Hůlová, Denemarková, Šindelka, Ajvaz, Třešňák.

Zu den umfangreichsten Projekten der Übersetzerin gehören jedoch auch Texte aus dem geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Bereich: so Bartoloměj Daniels »Geschichte der Roma in den böhmischen Ländern und der Slowakie«, Frank Wollmans vergleichende »Geschichte der slavischen Literaur«, der Sammelband Deutsche und Tschechen« (Hg. Walter Koschmal) oder »Prag – Stadt zweier Sprachen« (Hg. Peter Becher). Zur Zeit übersetzt sie »Unsichere Zuflucht«, eine Studie zur jüdischen Emigration in Prag 1933–1938 (von K. Čapková, M. Frankl).

Kristina Kallert erhielt 2004 den Leipziger Fähre-Preis für Literaturübersetzung und war Stipendiatin des Literarischen Colloquiums Berlin; 2007 Paul-Celan-Fellowship am Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) in Wien; Herbst 2010 Translator-in-Residence am Slavischen Seminar der Universität Tübingen.

 
Kristina Kallert