Ma Yuan gehört zu den prägendsten postmodernen Autoren Chinas. Er wurde 1953 in Jinzhou, Provinz Liaoning, geboren – und so zum Zeitzeugen der Mao- Zeit, der Kulturrevolution und dann des Übergangs zur Marktwirtschaft. Als Jugendlicher wurde er zur Umerziehung aufs Land verschickt, in den achtziger Jahren arbeitete er als Radiojournalist im »Götterort« Lhasa. Mit seinen Erzählungen gelang es ihm wegweisend, die gekappte Verknüpfung der chinesischen Literatur mit der literarischen Moderne wiederherzustellen. Der Einfluß von Borges, Brecht und Hemingway läßt sich ebenso aufzeigen wie Anklänge an die Unterhaltungsliteratur des späten Kaiserreichs oder tibetische Mythen.