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Wie nur wenige andere Verlage setzt der Arco Verlag ein Zeichen und rückt das Kaukasusland Georgien – Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2018 – in den Blickpunkt. Gleich sechs Titel erinnern daran, daß die georgische Literatur doch nicht nur aus Gegenwartsliteratur besteht. Wir freuen uns, daß mit Micheïl Dschawachischwili, Nikolos Barataschwili und Grigol Robakidse gleich mehrere der bedeutendsten und prägendsten Schriftsteller Georgiens nun Arco-Autoren sind.

Einem Nicht-Georgier verdankt sich die vielleicht enthusiastische Einlassung auf das Land, das für ihn das »Paradies auf Erden« war. Der aus Baku stammende Essad Bey meint: »Die ganze Welt sollte Georgien werden.« Seine glänzende Einführung bringt Georgien – ein Wunderland, ein Märchenland unwiderstehlich näher.

Grigol Robakidse war die Lichtgestalt der georgischen Literatur und unangefochtene Leitfigur des Literaturbetriebs – ehe er sich 1931 aus seiner Heimat absetzte, die mehr und mehr sowjetisiert wurde. In Deutschland publizierte er den Enthüllungsroman Die gemordete Seele darüber, wie sein Land und die Menschen unter dem Regime des Georgiers Stalin zerstört werden – einen der wichtigsten und hellsichtigsten politischen Romane des 20. Jahrhunderts, der in eine Reihe mit Koestlers Sonnenfinsternis und anderen antitotalitären Werken der Weltliteratur gehört. Sein Buch  Magische Quellen. Kaukasische Novellen führt in die geheimnisvolle Welt der Bergvölker des Kaukasus, so der Swanen und der Chewsuren.

Micheïl Dschawachischwili war neben Konstantin Gamsachurdia und Grigol Robakidse der bedeutendste und bekannteste georgische Romancier und Prosaautor der ersten Jahrhunderthälfte, bis er 1937 umgebracht wurde. Mit dem Erzählungsband Das Samtkleid  und dem Roman Dschaqos Knechtschaft von 1924 stellen wir ihn ihn vor, beide Bücher sind aufs Engste mit Georgien verknüpft – und Werke eines europäischen Autors von Rang, der unter anderem mit Stendhal, Maupassant, Zola, Gorkij und Bulgakov verglichen wurde.

Der große Romantiker Nikolos Barataschwili ist neben Schota Rustaveli und Wascha-Pschawela der vielleicht  berühmteste georgische Autor. Seine Gedanken am Flusse Mtkwari und andere Gedichte haben wir zweisprachig ediert – in der deutschen Nachdichtung von Rainer Kirsch.

Der Arco Verlag auf der Frankfurter Buchmesse: Halle 4.1., F 83.

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Unser Autor und Joyce-Übersetzer Alban Nikolai Herbst wird beim Internationalen Literaturfestival Berlin mit einer großen Werkschau und vier Einzelveranstaltungen im Literaturhaus geehrt. Mit dabei sind nunmehr gleich drei Titel aus dem Arco Verlag, darunter Aeolia. Gesang und als druckfrische Neuerscheinung der Gedichtband Das Ungeheuer Muse.

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Wie nur wenige Verlage begleitet der Arco Verlag mit seinem Georgischen Programm und sechs Neuerscheinungen im Jahr 2018 den Gastlandauftritt Georgiens auf der Frankfurter Buchmesse. Darunter sind mit Miheil Dschawachischwili und Grigol Robakidse zwei Hauptvertreter der hierzulande sonst überraschend vernachlässigten literarischen Moderne, die im Kaukasus selbst – neben Lichtgestalten wie Rustaweli oder Barataschwili – als das eigentlich Herausragende gilt. Essad Bey aus Baku führt ins »Wunderland« Georgien ein. Die Dichterin Celia Dropkin ist – nach Debora Vogel – die nächste radikale jiddische Modernistin im Programm.  Tomáš Radil blickt auf sein Überleben als Jugendlicher in Auschwitz zurück. János Térey begegnet im Budapest von heute Geistern und Leuten. Und mit Alban Nikolai Herbst und Andreas Steffens halten zwei ausgesuchte deutsche Gegenwartsautoren uns die Treue – und wir ihnen. Zum Herbstprogramm.

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Der Rumäne Panaït Istrati war schon bald nach seinem gescheiterten Selbstmordversuch 1921 die Berühmtheit der Pariser Salons, und es war wohl chic, einem Rebellen und erzählerischen Urtalent zu begegnen – bis er 1929, so kühn wie nur wenige, mit dem Kommunismus brach. Sein auf Französisch geschriebener Liebesroman Nerrantsoula, der von der Judengasse in Brăila an den Bosporus, von der Walachei nach Konstantinopel, an den Nil und nach Alexandria führt, erinnert daran, wie stark seine Literatur war, die fortan gezielt aus dem Literaturbetrieb verdrängt wurde.

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Zum Gastlandauftritt Rumäniens auf der Leipziger Buchmesse bringen wir mit Panait Istratis Nerrantsoula einen kleinen großen Roman der Moderne, der vom Balkan in den Orient, von der Donau an den Bosporus führt. In Belgrad hat Reli Alfandari Pardo nicht erst mit Einmarsch der Deutschen 1941 erfahren, was es hieß, Jüdin zu sein. Ihre Überlebensgeschichte in Verstecken gehört zu den bewegenden Zeugnissen der Shoah. Henryk Grynberg blickt in Flüchtlinge auf die in den USA und Israel verstreute polnische Bohème der 50er bis 70er Jahre – weltberühmte Heimatlose aus Film und Literatur – und sorgt sich um die Welt von heute. Alban Nikolai Herbst – gerade als unser James-Joyce-Nachdichter im Blick – wird nun selbst zum Arco-Autor: mit seiner Dichtung um eine Vulkaninsel im Mittelmeer.

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Neueste, herbeigesehnte Neuerscheinungen kommen nun in den Buchhandel: Die Mammutedition Haschen im Wind von Manfred Winklers Gedichten, mit seinen Heimatorten Czernowitz und Jerusalem als Fixpunkten, mit Paul Celan als Bezugspunkt. Ausgeliefert sind nun im besten Sinne: James Joyce Chamber Music, nachgedichtet von A. N. Herbst und Helmut Schulze, und Andreas Steffens mit Die Narbe oder vom Unerträglichen – seinen Reflexionen und literarischen Bezugnahmen auf das Unglück – eine ganz und gar nicht hoffnungslose Lektüre.

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